Ein Raunen erst und dann ein Reden; Von allen Seiten kam’s herbei, Des Volkes Mund ward laut und lauter, Die Luft schlug Wellen von Geschrei.
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Aus der Marsch
Der Ochse frißt das feine Gras Und läßt die groben Halme stehen; Der Bauer schreitet hintendrein Und fängt bedächtig an zu mähen. Und auf dem Stall zur Winterszeit, Wie wacker steht der Ochs zu kauen! Was er als grünes Gras verschmäht, Das muß er nun als Heu verdauen.
Knecht Ruprecht
Von drauß‘ vom Walde komm ich her; Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr! Allüberall auf den Tannenspitzen Sah ich goldene Lichtlein sitzen; Und droben aus dem Himmelstor Sah mit großen Augen das Christkind hervor,
Für meine Söhne
Hehle nimmer mit der Wahrheit! Bringt sie Leid, nicht bringt sie Reue; Doch, weil Wahrheit eine Perle, Wirf sie auch nicht vor die Säue.
Agnes
Die Türe klang, und sie erschien Urplötzlich wie ein reizend Wunder; Zum Gruß mir gab sie beide Hände hin Und ließ sich dann den leichten Mädchenplunder
Waldweg
Fragment Durch einen Nachbarsgarten ging der Weg, Wo blaue Schlehn im tiefen Grase standen;
Gartenspuk
Daheim noch war es; spät am Nachmittag. Im Steinhof unterm Laub des Eschenbaums Ging schon der Zank der Sperlinge zur Ruh; Ich, an der Hoftür, stand und lauschte noch, Wie Laut um Laut sich mühte und entschlief.
Mondlicht
Wie liegt im Mondenlichte Begraben nun die Welt; Wie selig ist der Friede, Der sie umfangen hält! Die Winde müssen schweigen, So sanft ist dieser Schein; Sie säuseln nur und weben Und schlafen endlich ein. Und was in Tagesgluten Zur Blüte nicht erwacht, Es öffnet seine Kelche Und duftet in die Nacht. „Mondlicht“ weiterlesen
Lucie
Ich seh sie noch, ihr Büchlein in der Hand, Nach jener Bank dort an der Gartenwand Vom Spiel der andern Kinder sich entfernen; Sie wußte wohl, es mühte sie das Lernen. Nicht war sie klug, nicht schön; mir aber war Ihr blaß Gesichtchen und ihr blondes Haar, Mir war es lieb; aus der Erinnrung Düster„Lucie“ weiterlesen
Gräber an der Küste
Mit Kränzen haben wir das Grab geschmückt, Die stille Wiege unsrer jungen Toten; Den grünsten Efeu haben wir gepflückt, Die spätsten Astern, die das Jahr geboten.