Frau Holle – moderne Version

Muß wohl schon ne ganze Weile her sein, da stand so’ne Alte ganz schön auf ’m Schlauch, weil deren Macker über’n Jordan gegangen war. Damals war ja wohl noch absolut Null mit Witwenrenten und diesen ganzen sozialen Kisten, dafür hatte se aber von ihrem Abgedankten so zwei halbreife Lustprodukte am Bein. Die eine potthäßlich, daß es nur so knallt. So ne richtige Horrorbraut. Die hatte s’e wohl selber abgeschnürt, jedenfalls lag die zusammen mit der Alten den ganzen Tag vor der Glotze oder so und rührte keinen müden Finger.

Die andere Braut stammte wohl von ‘nem lustigen Seitensprung, jedenfalls sah die bockstark aus, war dafür aber so beknackt, sich total von dem alten Möbel ausbeuten zu lassen. Die mußte ackern wie ’n Türke, und die beiden Giftspritzen gammelten lustig vor sich hin und machten was das Zeug hält auf High-Life.

Naja, eines Tages jedenfalls kriegt die Wahnsinnsbraut wohl mal den totalen Fön und flippt völlig weg, weil s’e schnallt, daß für sie bei den beiden Zimtzicken absolut no future läuft. Sie macht dann die Mücke, knallt sich an so ’nem Brunnen hin und zieht wohl voll einen durch. Das muß ein wahnsinns Stoff gewesen sein, jedenfalls ist sie gleich auf ‘nem Mords-Trip, fällt in eine Traumwelt-Landschaft wie in ‘ner Fluppen-Reklame, eben heile Welt mit Eierkuchen.

Und wie s’e da so durchjoggt, kann s’e eigentlich gar nicht so richtig auf dem Trip abfahren. Da krakeelt erst ein Ofen durch die Gegend, sie soll die Berliner rausholen, und dann nölt noch so ein Apfelbaum rum, von wegen die Vitamine runterschütteln. Und wenn du gerade denken willst, daß die ihr wohl doch ‘nen faulen Stoff angedreht haben, da rollt sie in so ‘nem noblen Schuppen ein, wo sie das große Fressen startet. Dafür muß sie aber tagsüber die Rheumadecken aus den ganzen Furzkisten zum Fenster raus wedeln.

Und als s’e gerade mal wieder ungeheuer die Kissen schwenkt, donnert auf einmal so ein mordsmäßiger Zaster auf sie runter, daß sie schon denkt, gleich hebt s’e völlig ab. Aber da ist der wohl zu Ende, und sie hockt wieder in ihrer gammeligen Bude mit den beiden Pissnelken. Die beiden haben die Story mit dem Trip aber wohl voll geschnallt, weil die Braut immer noch völlig high war. Jedenfalls will die Alte ihrem Giftzahn den gleichen Trip verpassen. Die giert das Zeug auch gleich rein, jettet durch den Brunnen und landet prompt auch in der Fluppen-Reklame. Dann hängt die ganze Story ziemlich durch, weil irgendwie die Action fehlt.

Aber zum Schluss knallt ‘s wieder voll rein, da kommt nämlich kein Zaster, sondern so eine zähe schwarze Schmiere über die Dame rübergeschleimt. Die Karotte und das Sweat-Shirt sind total versaut und Mini-Pli ist auch völlig im Arsch. Das ist für so ‘ne Braut natürlich der absolute Horror-Trip.

Hänsel und Gretel – moderne Version

In so’ner völlig abgewrackten Bude am Waldrand hauste so’ne typische Kleinfamilie. Die zwei Alten, ein Typ und ne Tussi. Wie’s eben bei so’ner deutschen Durchschnittsfamily is.

Bei seinem Job hatten se den Alten wohl geschmissen, Stelle wegrationalisiert vielleicht, oder er hat im Knast gesessen. Jedenfalls hatten se absolut null Knete und schoben einen unheimlichen Kohldampf. Statt jetzt aber mal die Alte anschaffen zu schicken oder nen flotten Joint-Deal zu machen, ging’s wieder am Nachwuchs raus. Frei nach dem Motto: Einer ist immer der Arsch!

Heutzutage hätten die beiden Alten die wahrscheinlich ins Heim abgeschoben, da kennen die ja keine Verwandten. Oder die Sozis vom Amt wären von sich aus gekommen und hätten die beiden kassiert. Aber die ganze Sorge-Kiste gab’s damals wohl noch nicht, oder die Chose war den Alten nicht sicher genug.

Jedenfalls kamen die dann auf die hirnrissige Idee, mit dem Typ und der Tussi in den sauren Wald zu heizen und dann selber die Flatter zu machen. Beim ersten Versuch ging das für die beiden Alten völlig in die Hose, weil die beiden, clever, wie se waren, ne Spur geschmissen hatten. Aber beim zweitenmal hat das irgendwie nicht hingehauen. Da sassen sie voll in de Scheisse drin und blickten absolut null durch.

Na ja, schliesslich haben die dann wohl so nen Bock auf was zu beissen gekriegt, dass se weiter durchs Grüne gelascht sind, um mal zu researchen, was Sache is. Und als ihnen die Latscherei gerade ungeheuer auf den Geist ging, kamen se dann an sone alte Bruchbude mit ner perversen alten Giftspritze drin. Die war wohl auf nem Baby-Trip, jedenfalls war die affengeil auf die beiden. Natürlich hat die Alte gleich geschnallt, dass denen die Darmzotten auf Grundeis hingen, und füllt die beiden erst mal wahnsinnig ab.

Auf den Typ muß die Alte wohl besonders spitz gewesen sein, den wollte se gleich legen. Und die Tussi sollte sich wohl ungeheuer einen abackern. Aber die beiden waren ja auch nicht gehirnamputiert und haben gleich geschnallt, was lief. Der Alten eins vor den Latz ballern und die Mücke machen war eins. Und wie se da so wieder durch die Pampa schnüren, steht an nem See ne weiss Ente mit’n paar Freaks drin. Was ja schon ein mordsmäßiger Zufall ist. Jedenfalls haben die Typen die beiden dann wohl nach Hause gekarrt, was eigentlich das Hinterletzte is.

Aber die Alte war inzwischen abgenippelt, un dem Big Boss war die ganze Story wohl dermaßen auf den Keks gegangen, daß voll seine Depressis hatte. Aber da konnten sich die beiden wohl auch nix für kaufen.

Aschenputtel in der Jugendsprache

Es war einmal so ein Mädel. Weil se keine Mudder mehr hadde, hat der Vadder son anderes, kratziges Weib zur Frau genommen. Da wurde der Vadder aber auch krank und is abgekratzt. Jezz waren nur noch die kratzige, olle Stiefmudder und ihre beiden Superegotöchter übrig.
Das Mädel musste für die Raffzähne das Haus clean halten, damit se nich ihre eigenen Ärsche ausm Sessel bewegen müssen. Die hatten auch noch so ne Edelfunkelkleider an und das Mädel solche total zerfetzten Lumpen.

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Rotkäppchen und das Klavier

Es war einmal ein allerliebstes, niedliches Mädchen, das hatte eine Mutter, die war gut und hatte das kleine Kind so lieb. Sie schenkte ihm auch immer dies und das und hat ihm auch ein feines Käppchen aus rotem Kunststoff geschenkt, das stand ihm so hübsch. Es hatte auch so frische rote Wangen und wollte nichts anderes mehr tragen als das rote Käppchen, und darum hieß es bei jederman nur das ‘Rotkäppchen’. Das Rotkäppchen und seine Mutter wohnten im neunten Stock der ‘Wufu Mansion’ in der Nähe von Shimending, Taipei.
Eines Tages fühlte sich die Mutter nicht wohl. Da nahm sie das Rotkäppchen beiseite und sprach zu ihm: „Liebes Rotkäppchen, ich fühle mich nicht wohl heute. Nimm diese Plastiktüte, geh’ zum Apotheker und kaufe eine Flasche Ginseng-Schnaps. Aber hüte dich wohl! Weiche nicht vom Weg ab! In der Stadt ist es gefährlich, und es gibt darin viele schlechte Leute!“
Aber das Rotkäppchen lachte nur. Es ging fröh-lichen Schritts in die Stadt hinein. Wie staunte es, als es das Gewimmel auf den Straßen sah. Von allen Ecken lärmte und schrie es und stank auch nach den verschie-densten Sachen. Nachdem das Rotkäppchen die Flasche Ginseng-Schnaps gekauft hatte, bummelte es noch etwas hin und her und schaute sich verschiedene Schaufenster an. Wie es so völlig arglos in ein Geschäft spazierte, näherte sich plötzlich aus der Ecke ein großes, böses, schwarzes Klavier. Das klappte den Deckel auf und grinste hämisch mit seinen weißen und schwarzen Zähnen (offensichtlich hatte es sich lange nicht die Zähne geputzt). Doch das gute Kind kannte noch keine Klaviere und hatte keine Furcht.
„Wo soll es denn hingehen, so in aller Frühe, mein liebes Rotkäppchen?“ fragte das Klavier.
„Zur Mutter, die sich nicht wohl fühlt!“ antwortete Rotkäppchen. „Und schau – da ist ja auch eine Plastiktüte. Du willst ihr wohl ‘was bringen?“
„Sicherlich, ich habe eine Flasche Ginseng-Schnaps. Davon wird sie wieder stark werden.“
„Sage mir doch noch, mein liebes charmantes Rotkäppchen, wo wohnt denn Deine Mutter? Ich möchte sie doch wohl einmal besuchen.“
„Ach, gar nicht weit von hier. Gleich um die Ecke, im neunten Stock der ‘Wufu Mansion’!“ plauderte das naive Kind. „Aber was sind denn dies noch alles für Sachen im Geschäft hier?“
„Dies“, sagte das Klavier, „ist ein Klavierstuhl. Darauf müssen die kleinen Kinder viele Stunden, Tage, ja sogar Jahre sitzen und Klavier üben. Und das dort ist ein Metronom. Da müssen die Kinder immer schön artig im Takt spielen und dürfen keine eigene Phantasie entwickeln.“
„Ach wie schrecklich!“ rief das Rotkäppchen. „Das müssen aber arme Kinder sein!“
„Das kann man wohl sagen“, grinste das Klavier mit seinem breiten Haifischmaul. „Aber du mußt mich jetzt entschuldigen, denn ich habe noch eine Verabredung!“ Das böse, schwarze Klavier verabschiedete sich plötz-lich, und während das Rotkäppchen noch herumspazierte, rollte das Klavier auf dem schnellsten Wege zur „Wufu Mansion“, bestach den Portier, fuhr mit dem Aufzug zum neunten Stock und klingelte an der Tür. Die Mutter jedoch lag krank im Bett, konnte nicht aufstehen und rief: „Wer ist draußen?“
„Das Rotkäppchen!“ rief das Klavier mit verstellter Stimme. „Ich bringe eine Flasche Ginseng-Schnaps!“
„Der Schlüssel ist unter der Matte!“ rief die Mutter, und das Klavier nahm sofort den Schlüssel, öffnete die Tür, rollte ins Apartment und verschlang die arme Mutter mit Haut und Haaren. Dann zog es die Kleider der Mutter an, legte sich in ihr Bett und zog die Decke über sich.
Nach einer Weile kam das Rotkäppchen – es war verwundert, alles so offen zu finden, da doch sonst die Mutter immer die Türe zusperrte. Es war ihm plötzlich ganz unheimlich zu Mute, und eine beklemmende Angst befiel es.
Wie nun das Rotkäppchen an das Bett trat, da lag die kranke Mutter, war völlig eingehüllt in eine Decke, und war nur wenig von ihr zu sehen, und das Wenige sah gar schrecklich aus. „Ach Mutter, was hast du für goldene Füße!“ – „Daß Du mehr Pedal üben mußt!“ war die Antwort.
„Ach Mutter, was hast Du für einen breiten Mund!“ – „Daß Du mehr Tonleitern üben mußt!“
„Oh Mutter, was hast du so viele weiße und schwarze Zähne!“ – „Daß du mehr Czerny Etüden üben mußt!“
Und damit sprang das Klavier grimmig aus dem Bett, stellte sich mitten ins Wohnzimmer, und das arme Rotkäppchen mußte sich sofort davorsetzen und mit Beyer Übungen anfangen. Danach kamen Czerny Etüden, Cramer und Clementi, auch viele Tonleitern, Dreiklänge und Kadenzen. Das arme Kind mußte viele Stunden vor dem bösen, schwarzen Klavier hocken, und wenn die anderen Kinder draußen spielten, so mußte es drinnen bei geschlossenen Vorhängen in den verschiedensten Taktarten dem Klavier die Zähne putzen. Und während das Rotkäppchen übte, konnte es aus dem Bauch des Klaviers die jammernde Stimme der Mutter hören. Die lebte nämlich noch (das Klavier war so hungrig gewesen, daß es nicht einmal gekaut und die arme Mutter ganz verschluckt hatte). Sieben Jahre lang sollte nun das Kind fleißig üben. Erst dann versprach das Klavier, die Mutter wieder auszuspucken. Und während das Kind seinen Czerny übte, hörte es immerfort die Mutter drinnen jammern: „Ach Rotkäppchen, so spiel doch schneller, schneller, schneller! Und kannst du nicht eine schwierigere Etüde spielen?“
Auch ein Klavierlehrer kam bald. Der jammerte zu-sammen mit der Mutter im Duett: „Schneller, schneller, schneller!“ Das Rotkäppchen verlor bald seine roten Wangen. Es wurde immer blasser und mußte eine Brille tragen. Auch mußte es eine Uniform mit einer Nummer darauf anziehen und die Haare unter dem roten Käppchen wurden ihm so kurz geschoren, daß es gar nicht mehr niedlich aussah. Dann mußte es noch an vielen Wettbewerben und Prüfungen teilnehmen.
Eines Tages, als das Rotkäppchen schon alle Hoffnung aufgegeben hatte und bekümmert übte, kam plötzlich ein berühmter amerikanischer Klavierlehrer vorbei. Der hörte das Rotkäppchen üben und rief voll Entzücken: „My god! What a wonderful prodigy! Never did I hear Czerny that fast!“ Er lud das Rotkäppchen sofort nach Amerika ein. Es bekam ein ‘I-20’ und konnte an der Juilliard School in New York studieren. Auch kaufte es sich Kontaktlinsen, schminkte sich die Wangen rot und trug eine Dauerwelle, so daß es fast noch niedlicher ausschaute als einst. Später heiratete es einen Mediziner, und beide leben heute glücklich und zufrieden in Los Angeles.
Die Mutter aber wurde vom Klavier wieder ausgespuckt. Sie reiste sofort ihrer Tochter hinterher und verbringt jetzt einen angenehmen Lebensabend in Kalifornien. Und da sie niemals sterben werden, so leben sie für immer.

Aschenputtel – moderne Version

Dieser Rührschinken spielt wohl in der absoluten High-Society. Der alte Bock hat jedenfalls eine wahnsinns Knete an den Füßen. Und als ihm seine Frau weg genibbelt war und seine Tochter in einem Stück flennt, da zieht er sich so ‘nen hohlen Keks an Land, der unheimlich was hermacht, aber ein totaler Flop is. Die schleppt auch noch ihre heißen Töchter mit ein. Die stammen aber aus der gleichen Schublade: scharf wie’n Skalpell auf den Zaster, dabei aber völlig miese Zähne.

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Dornröschen – moderne Version

Das muß ein ziemlich nobler Schuppen gewesen sein, wo die die Taufe getestet haben. Mit dem Kind das hatte am Anfang nicht so richtig geklappt. Vielleicht war die Dame schon zu alt oder mit den Hormonen hat was nicht gestimmt.

Jedenfalls war jetzt alles unheimlich happy und ließ so richtig die Sau raus. Unheimlich viele People waren eingeladen, aber eine von den Tanten hatte se wieder ausgeladen, weil sie kein Geschirr mehr für die hatten. Und wie das mit der Verwandtschaft so ist, die alte Schachtel war wohl unheimlich sauer, hat ‘nen ziemlichen Terror gemacht und rumgekeift: das Kind Weiterlesen „Dornröschen – moderne Version“

Rapunzel – moderne Version

Ob bei dem Alten total tote Hose war oder warum das erst nicht geklappt hat, weiß wahrscheinlich mal wieder keine Sau. Jedenfalls muß das Pärchen schon ziemlich antik gewesen sein, als das endlich mal fluppte von wegen Nachwuchs.

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Rotkäppchen in Juristendeutsch

Als in unserer Stadt wohnhaft ist eine Minderjährige aktenkundig, welche infolge ihrer hierorts üblichen Kopfbedeckung gewohnheitsrechtlich „Rotkäppchen“ genannt zu werden pflegt. Vor ihrer Inmarschsetzung wurde die R. seitens ihrer Mutter über das Verbot betreffs Verlassens der Waldwege auf Kreisebene belehrt.

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Sterntaler – moderne Version

Die Goldi war wohl’n abgewracktes Heimkind oder so, die Alten jedenfalls waren vom Schlitten gerutscht oder hatten sich sonstwie abgemeldet. Naja, der Bunker war auf alle Fälle für die Goldi gelaufen und se mußte sehen, daß sie ihren Krempel selber managte.
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