Die Glocken Übers.: Hedwig Lachmann Hört die Schlittenglocken, die hellen,Die fröhlichen, silbernen Schellen!Wie sie klingen und klingen und klingenZu der Rosse feurigen Sprüngen.Wie es ringsherum blinkt und blitzt,Wie die Sterne glitzern und flinkern,Daneben blinzeln und zwinkernHalb verschmitzt –Und im Mondlicht tanzen die FeynEinen seltsamen Runenreihn,Bei den demantbestreuten ErlenZu den tönenden Silberperlen.Und es klingt, klingt, klingt,Und„Die Glocken“ weiterlesen
Schlagwort-Archive:Edgar A. Poe
Ulalume
Übers.: Hedwig Lachmann Die Wolken türmten sich mächtig,Die Blätter waren verdorrtSie waren kraus und verdorrt.Es war Oktober und nächtigAn einem unseligen Ort.
Traumland
Übers.: Hedwig Lachmann Jenseits des Raums, jenseits der ZeitDehnet sich wild, dehnet sich weitEin dunkles Land.Auf schwarzem ThronRegiert ein Dämon,Die Nacht genannt.Auf einem Wege, traurig und einsam,Mit bösen Engelscharen gemeinsam,Erreichte ich neuerdingsDies entlegene Thule.Durch Heiden ging’s,Durch Sümpfe und Pfuhle –Da, jenseits der Zeit und jenseits des RaumsLag es verzaubert, das Land des Traums.Stürzende Berge, gähnende„Traumland“ weiterlesen
An eine im Paradiese
Du warst mir, was zum BildeDie Seele früh erkor:Ein Eiland, wo die wildeUnrast sich sanft verlor,Ein Schrein, und davor mildeEin Weiheblumenflor.O trügendes Geschick!O Sternentraum! hieniedenVerweht im Augenblick.»Hinan,hinan«! die Zukunft ruft;Doch kreist noch ohne FriedenUm das Vergangne (dunkle Kluft)Mein Geist wie abgeschieden.Denn um mich, weh, ach weh,Ist Nacht, wo ich auch bin,Es raunt die dumpfe SeeAns„An eine im Paradiese“ weiterlesen
Annabel Lee
Ist ein Königreich an des Meeres Strand, Da war es, da lebte sie – Lang, lang ist es her – und sie sei euch genannt Mit dem Namen Annabel Lee. Und ihr Leben und Denken war ganz gebannt In Liebe – und mich liebte sie. In dem Königreich an des Meeres Strand Ein Kind noch„Annabel Lee“ weiterlesen
Gebet
Am Morgen – am Mittag – im Abendlicht Vernahmst Du, Maria, mein Lobgedicht. In Lust und Leid – in Wonne und Weh, Gott-Mutter, auch fernerhin mit mir geh! Als strahlende Stunden heiter entwichen
Edgar A. Poe: Der Rabe (Übersetzung Ploennies)
Der Rabe. Mitternacht umwob mich schaurig, als ich einsam saß und traurig Bei Folianten, die mir manchen dunklen Traum heraufbeschworen. Ich entschlief, doch unterbrochen ward mein Schlummer durch ein Pochen. Wer ist’s, der so spät (so fragt’ ich) sich hierher zu mir verloren? – Ein Besuch wird’s sein (so sagt’ ich), der sich spät hierher„Edgar A. Poe: Der Rabe (Übersetzung Ploennies)“ weiterlesen