Der Eichelstein
Nach dieser Herzensergießung führte mich der Greis über den Flur seiner Wohnung in das zweite Turmzimmer, dessen nach Südosten gerichtetes Fenster eine Aussicht von überraschender Schönheit darbot. Zwar macht sich jene allmählich ansteigende beackerte Fläche, welche den Namen Hechtsheimer Berg führt, in der Nähe so breit, daß der Blick in das obere Rheintal zu dringen verhindert wird. Sie entzieht ihm selbst das benachbarte Weißenau, dessen Kirchturm allein noch sichtbar bleibt. Aber über dem Hechtsheimer Berg schiebt sich das viel entferntere Gebirge der Bergstraße und des Odenwaldes mit seinen blauen Gipfeln im Halbzirkel vor, und das von der Wendung des Stroms getäuschte Auge wähnt es größtenteils, gleich den Vogesen und dem Donnersberg, auf der linken Rheinseite gelegen.
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