Es gab einmal einen Film von Paolo Pasolini aus dem Jahr 1975. In diesen Film schleppte mich meine damalige Freundin Isabella.Er lief im „Cinema“ in der Nymphenburger-Straße in München.
Dort gab es damals noch sogenannte „Triple-Features“, das heißt, an ausgesuchten Wochenenden konnte man abends 3 Filme hintereinander sehen, zum Preis von – glaube ich – Einem. Immer ein anderes Thema und für Isabella und mich ein „have must“.
Das Thema kann ich nicht mehr nennen, aber es musste sich um Blut, Schmerzen oder Pfefferminzbonbons handeln…
Den Anfang machte „Caligula“ (1979, Reg. Tinto Brass. Eigentlich hatte ich nach diesem Film ja schon die Schnauze voll, im wahrsten Sinne des Wortes: Das Gyros krabbelte aus meinem Magen empor und suchte unbedingt den Weg ins Freie. Die Beschreibung der diversen Szenen erspare ich mir – und Euch.
Den zweiten Film machte nach einer kurzen Pause dann „Die 120 Tage von Sodom“ (1975, Reg. Pier Paolo Pasolini).
Hatte ich gedacht, schlimmer könne es nicht mehr werden, sah ich mich getäuscht. Arg getäuscht. Es war einfach so abscheulich, dass ich uns auch hier nähere Einzelheiten erspare.
Wer diese Filme kennt, weiß, wovon ich hier schreibe, und wer nicht, möchte bitte die Google-Bildersuche bemühen. Dort bekommt er einen netten Eindruck.
Den dritten Film kann ich nicht mehr nennen. Ich wurde ohnmächtig.Ich verließ das Kino. Und auch die sich hart an der Grenze des Jugendschutzes bewegenden Zärtlichkeiten Isabellas konnten mich nicht mehr halten. Ich suchte die nächste Kneipe auf, besoff mich und fuhr mit dem Taxi (allein) nach Hause.
Zwei Tage später war ich wieder solo. Ich sah das Glitzern in Isabellas Augen nun in einem ganz anderen Licht, wenn sie in der Küche ein Messer zur Hand nahm…