-Du siehst müde aus.
-Ich… bin… müde!
-Ja.
Ich höre Stimmen, so müde bin ich.
Schlaflos.
Ruhelos.
Fast am Ende dessen, was man „Kraft“ nennt.
-Du hast viele Freunde gewonnen.
-Ja, ich habe viele neue Freunde gewonnen.
-Schön!
-Ja, das ist schön.
Diese Stimme!
Sanft und doch bestimmt.
Ernst, doch immer ein leises Lächeln.
Der Versuch, mich zu erinnern.
Fehlgeschlagen.
Erinnerung ist ein teuflisches Werkzeug. Sie soll Mut machen, lehren…
Egal.
Ich bin müde.
Ein Duft. Apfel?
Ja, Apfel. Grüner Apfel! Wie konnte ich diesen Duft vergessen?
-Du bist einsam.
-Nein! Ich habe viele, ganz viele Freunde!
-Deshalb bist Du einsam.
-Verzeih‘, aber das ist Unfug!
-Oh nein… !
-Erkläre es mir, bitte!
-Gerne.
-Dein Herz ist voller Liebe. Aber deine Seele verkümmert. Glaube mir!
-Ich verstehe es nicht.
Nachfragen, Zeit gewinnen, nachzudenken.
Eine Stimme, die mich tröstet. Worte, die mich verunsichern.
Schaudern und Bangen.
-Dein Herz ist ein Baum, behangen voller Früchte. Früchte, die man „Liebe“ nennt.
-Ja, du hast Recht.
-Und du kannst diese Früchte nur anbieten. Wie in diesem Märchen, dessen Name mir leider entfiel.
-Frau Holle?
-Mag sein.
-Ja, und?
-Suche Dir jemanden, der wieder auflebt, wenn man ihn umarmt.
-Hm… Ich versuche es…
-Die Welt ist voll davon! Glaube mir!
Als eine Hand über meine Stirn strich.
Als ich den Gruß hörte.
Da konnte ich den Namen sagen… und hörte ein zärtliches, wohlbekanntes Lachen in der Ferne.
-Gute Nacht, mein Träumer!
-Gute Nacht, Lynn!
Und… DANKE!