Sechstes Kapitel
Wer vielleicht zur guten Tat Keine rechte Neigung hat, Dem wird Fasten und Kastein Immerhin erfrischend sein. –Als der Herr von gestern abend, Fest und wohl geschlafen habend, (Er heißt nämlich Doktor Fink) Morgens nach dem Stalle ging, Um zu sehn, wen er erhascht – Ei, wie ist er überrascht, Als bescheiden, sanft und zahm, Demutsvoll und lendenlahm, |

Fipps aus seinem Sacke steigt, Näher tritt und sich verneigt. |

Lächelnd reicht Frau Doktorin Ihm den guten Apfel hin, Und das dicke runde fette Nette Kindermädchen Jette Mit der niedlichen Elise, Eiherrje! wie lachten diese. –Zwei nur finden’s nicht am Platze: Schnipps der Hund und Gripps die Katze, |

Die nicht ohne Mißvertrauen Diesen neuen Gast beschauen.Fipps ist aber recht gelehrig Und beträgt sich wie gehörig.Morgens früh, so flink er kann, Steckt er Fink die Pfeife an. Fleißig trägt er dürre Reiser, Ja, Kaffee zu mahlen weiß er, Und sobald man musiziert, Horcht er still, wie sich’s gebührt. Doch sein innigstes Vergnügen Ist Elisen sanft zu wiegen, Oder, falls sie mal verdrossen, Zu erfreun durch schöne Possen. Kurz, es war sein schönster Spaß, Wenn er bei Elisen saß. –Dafür kriegt er denn auch nun Aus verblümtem Zitzkattun Eine bunte und famose Hinten zugeknöpfte Hose; Dazu, reizend von Geschmack, Einen erbsengrünen Frack; |

Und so ist denn gegenwärtig Dieser hübsche Junge fertig. |
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