Die Pfingstfestglocken klingen,
Maigrün ist Feld und Wald,
Der bunten Finken Singen
Aus allen Zweigen schallt;
O Münden, du mußt vergehen,
Münden, du vielschöne Stadt,
Des Kaisers Fahnen wehen,
Der Tilly säuft in Blut sich satt.
Es huben zwölf Kartaunen
Wohl an ein schnöd Gebrumm,
Bis daß von dem Posaunen
Die Mauern fielen um;
Ist mancher hingeworden
In dieser Nacht der Not,
Es ging das große Morden
Vom Abend bis zum Morgenrot.
Da war ein Mündener Bürger,
Asmus Teufel genannt,
Der schrie: „Du papistischer Würger,
Dir wird jetzt die Schnauze verbrannt!“
Er stopfte mit Hackblei und Nägeln
Ein großes Gestücke voll
Und rief: „Den welschen Flegeln
Der Willkomm schlecht geraten soll.“
Sie kamen angelaufen
Mit Mordiogeschrei,
Er hielt in den dicksten Haufen,
Es ging kein Bröcklein vorbei;
Da flogen Arme und Beine
In der Luft umher,
Das gab ein großes Gegreine,
Doch Asmus Teufel lachte sehr.
Sie suchten in allen Gassen
Wo er zu finden sei,
Sie mußten ihn leben lassen,
Er kam gesund vorbei;
Zu Göttingen saß er und zechte,
Ein helles Lachen sich hub,
Als kund ward, wie sich rächte
Der Teufel an dem Beelzebub.

(* 29.08.1866, † 26.09.1914)
Hermann Löns war Nationalist, dachte nichts Gutes über Frauen und man sagt, er sei Quartalssäufer gewesen. Eine Mischung aus Romantik und Rassenhass.
Meine Oma liebte seine Heidedichtung: https://www.gottes-bilderbuch.de/ueber-mich/zum-gedenken/ostpreussen (mittig im Beitrag).
Auch diese Seite ist unsere Geschichte. Um sich ein ganzes Bild machen zu können, gehört das dazu.
Danke, lieber Werner, für Deinen Beitrag.
Liebe Grüße von Gisela
LikenGefällt 1 Person
Danke für den Hinweis, liebe Gisela. Ich hatte es schon vor längerer Zeit entdeckt, das Lied, das Deine Mutter so oft sang. 🙂
Liebe Grüße zurück,
Werner
LikenGefällt 1 Person
Oma…meine Mutter liebte andere ’schräge‘ Dinge.
LikenGefällt 1 Person
Oh, Verzeihung!
LikenLiken