
Ich bin ja schon, seit ich das erste mal von den Freitags-Streiks der Schülerinnen und Schüler erfuhr, auf deren Seite; und ich frage mich, was viele Menschen daran auszusetzen haben. Sollen sie doch froh sein, dass sich junge Menschen einsetzen, dafür einsetzen und darauf aufmerksam machen, dass es so auf keinen Fall mehr weitergehen kann.
Gestern nun sah ich im Fernsehen Anne Will, deren Sendung genau dieses Thema behandelte. Unter anderen war auch Prof. Harald Lesch anwesend. Er war meiner Meinung nach der Einzige, der sich konkret zu den Gefahren äusserte, die auf uns zukommen, wenn nicht schleunigst was geschieht. Und zwar von Seiten der Politik… Und was bekam man zu hören? „Die sollen lieber lernen, statt Schule schwänzen…“ (Wolfgang Kubicki, FDP)
In einem Interview sagte Greta Thunberg:
„Einige Leute sagen, dass ich studieren sollte, um Klimawissenschaftlerin zu werden, damit ich die Klimakrise ‚lösen kann‘. Aber die Klimakrise ist bereits gelöst. Wir haben bereits alle Fakten und Lösungen. Alles, was wir tun müssen, ist aufzuwachen und uns zu verändern.“
„Es ist kein Streik, es ist ein Schulschwänzen“, kritisierte FDP-Mann Kubicki die Bewegung. „Zu sagen Politik reagiert nicht, ist falsch“, sie reagiere nur eben langsam. Die Schüler würden nur sich selbst schaden, sagte er und brachte damit gleich Wissenschaftler Lesch gegen sich auf.
Anne Will: „Atmen Sie ruhig durch Herr Kubiki“
Wenn ein Sturm wie Harvey in den USA Europa treffen würde, würde nicht über Schulpflicht gesprochen werden, legte Lesch los und vernimmt bei seinem Nachbarn Kubicki ein Stöhnen. „Atmen Sie ruhig durch Herr Kubiki. Ich höre an dem Einatmen, dass hier noch einer sitzt, der hier nur herumlamentiert“.
Lesch fordert, die Freitagsbewegung noch stärker zu machen und endlich anzuerkennen: Das Thema Klimakatastrophe ist das Thema schlechthin. „Die jungen Leute sind die einzigen, die die Wissenschaft wirklich ernst nehmen.“
Kubicki seinerseits erhält Zustimmung von Haseloff. Die jungen Leute müssten sich in der Schule aufrüsten, um später etwas bewirken zu können, sagt der Ministerpräsident. (Quelle: Der Westen )
Zum Schluss möchte ich nur noch sagen: Ich habe größten Respekt vor dieser Jugend und ziehe meinen Hut!
Wenn die Demos nach Schulschluß stattfinden, interessiert sich dafür niemand. Die Eisenbahner streiken auch nicht in der Freizeit, aus gutem Grund. 😉
Ich wurden schon etliche Leserbriefe in unserer Zeitung veröffentlicht, die durch die Bank die Schüler kritisierten und ihnen arrogante Ratschläge erteilten wie: Legt erstmal das Handy beiseite und lernt ordentlich, dann könnt ihr später selber etwas ändern. Oder: Dann fahrt doch mal mit dem Rad zur Schule und nicht mit dem SUV-Taxi der Eltern.
Als hätten die Schüler Schuld daran, in dieser Welt zu leben. Nicht sie, sondern die Eltern- und Großelterngenerationen haben es soweit gebracht und verursachen mit ihrer (unserer) Lebensweise den Klimawandel.
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Solange wir Luftnummern wie z.B. den aktuellen Verkehrsminister in der Regierung haben, solange wird es nötig sein, dass wenigstens die jungen Leute auf sich und die Probleme aufmerksam machen. Zur Not eben auch an einem Schultag.
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Lange hatte man der Jugend vorgeworfen, total unpolitisch zu sein. Endlich machen sie druck. Die Bewegung müsste noch viel mächtiger werden.
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„Konder“ ist nicht schwedisch für „Kinder“, sondern ein Tippfehler!
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Danke für die Info! 😉
Liebe Grüße, Werner 🙂
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Höhö, der Kubicki! Lieber lernen hätte der auch sollen, denn so hat es nur zum Anwalt gereicht.
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Wenn wir einen Klimawandel erreichen wollen, müssen wir radikales Handeln akzeptieren. Unsere Spitzenpolitiker scheuen das damit verbundene Risiko ; Wirtschaft und Bürger müssten Opfer bringen.
Und nun gehen Konder auf die Strasse und halten den alten Säcken einen Spiegel vor die Nase: „Schau hin, Du Null, kannst nix, hast nix geschafft, und kassierst einen Haufen Knete! Fang endlich an zu arbeiten, statt zu labern!“
Da fühlt sich auch ein Kubicki angepinkelt. Nebenbei bemerkt: Die nachfoldende Politiker-Generation wird deutlich schlimmer sein als
die Alten. Siehe Spahn und die Junge Union, eine Garde blasierter Kotzbrocken.
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Lieber Werner, ich bin auch absolut solidarisch mit dem Protest der Schülerinnen, so lange schon wird geredet, nur an wirklich konkreten Taten mangelt es noch immer! Und Greta hat Recht, es gibt so viele Alternativen, man muss sie nur einsetzen.
Schön, dass auch du dich für die Schülerinnen und ihren Protest einsetzt.
Herzliche Grüße
Ulli
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Liebe Ulli, es ist ja wirklich so, dass man der Jugend Jahrzehnte lang vorhielt, sie kümmere sich nicht um Politik ; aber kaum tut sie das mal… 😦 Dass die Jugend Angst um die Zukunft hat, ist ja leider vielen Erwachsenen egal. Und ich finde, man sollte den jungen Menschen den Rücken stärken, wo und wann immer man kann. Auch das gehört zu unserem Erziehungsauftrag!
Liebe Grüße, Werner
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Davon einmal ganz abgesehen, fand ich diese Aussage, dass sich die Juegnd nicht interessiert, noch nie wahr, nur weiß sie wohl nicht wen sie wählen soll, und das wundert einen ja auch nicht wirklich, wenn man sich die politische Landschaft so anschaut!
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